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Richard Müller (1874-1954)
Dazu Franz Hermann Meissner im Buch: „Das Werk von Richard Müller“ 1921: Der dritte, im Jahre 1912 entstandene, große Wurf heißt: “Mein Hund Quick“– ist, ganz abweichend von Wesen und Art der anderen Schlager aus dem gleichen Jahre, ein Tierstück – vielleicht das schönste, das diesem großen Tierkünstler je gelang. In leerem Raum auch hier baut sich in freiem Oval das Hündchen des Künstlers auf – ein Gehorsam niedergekauertes, auf den Anruf des Herrn wartende Luxushündchen mit schönen, klugen Augen und langem, schwarzem, seidig glänzendem Haar. Eine unerhörte Kraft des farbige Ausdrucks steckt in dieser Originalradierung – wie alles wirklich zu leben scheint – mit welcher genialen Machart dieses ganze Haarfell und die einzelnen Haarsträhnen-ja die einzelnen Haare wiedergegeben sind. Die Größe der Auffassung – die Stärke der Natur – die unerhörte Beherrschung des Stofflichen halten einander völlig die Waage.
Aus Richard Müllers Monografie:
Meine Frau ( die Konzertsängerin Lillian Sanderson) war als Hundefreundin bekannt, man wusste wohl auch, dass ich diese Tiere sofort in Kunst umsetzte. So kam denn auch der Hund „Quick“ in unser Haus. Meine Frau sang in England, sah dort das Tier, war von ihm entzückt und bedauerte, dass ich als Maler dieses prächtige Tier nicht sehen, zeichnen und malen könnte. Nach Lilli's Rückkehr nach Deutschland erhielten wir eines Tages vom Güterbahnhof die Aufforderung, ein lebendes Tier abzuholen. Schon der Korb, den ich in Empfang nahm, hatte ein ausländisches Gepräge. Ich nahm meine Last in einer Droschke nach Hause. Das Knurren im Korb ließ auf ein böses Tier schließen. Daheim stellten wir den Korb auf den Modelltisch, entfernten das Schloss und ich hob mit einem langen Malstock den Deckel ab. Es dauerte nicht lange, da kam ein herrlicher Hund zum Vorschein, verrichtete seine Notdurft, schüttelte sich und kam wohlerzogen zu mir, als wollte er sagen: Hier bin ich. Ich hatte alle Gefahr, gebissen zu werden, vergessen und ging gleich an die Arbeit. Es entstanden Ölstudien, Zeichnungen und Radierungen. Quick schien das Modellsitzen Freude zu bereiten und seine Porträts fanden in Ausstellungen und bei Verlegern die beste Aufnahme. Auf der großen Ausstellung in Dresden hatte auch die Königin Carola eine Zeichnung gesehen, die Quick darstellte. Sie besuchte mich sofort und bat, Quick sehen zu dürfen. Sie war ebenfalls eine große Hundeliebhaberin und besaß ebenfalls eine King-Charles Hündin, die einen sehr schönen Kopf und eine sehr schöne Figur hatte, deren Fell aber nicht so schön war, wie das unseres Hundes. Bei Quick waren die Haare an den Ohren, Beinen und am Schwanz schön gelockt und hingen bis zur Erde herab. Auf meinen Vorschlag wurde Nachwuchs beider Hunde gezüchtet und das gelang glänzend. Es wurden sechs Junge geworfen, fünf waren ganz vorschriftsmäßig schwarz und braun gefärbt und ein Tier in kaffeegelb. Die Tochter von Quick … gefiel uns besonders. Sobald meine Frau zu musizieren begann, kam das Tier, wo es sich auch gerade aufhalten mochte – selbst sein Futter ließ es stehen – sprang auf einen bereitgesetzten Stuhl und hörte andächtig zu. Alle meine Hundebildnisse waren sofort verkauft.
Mein Hund
Quick
ein Exemplar erwarb 1985 Ronald Reagan, Liebhaber der King-Charles
Hunderasse
My dog Quick
One copy of this etching in the
collection of former President Ronald Reagan
Originalradierung, Werkverzeichnis Guenther Nr. 067
Etching, out of a limited edition of 90
(Nähere Erklärungen zu graphischen Techniken s. Leiste links) (More explanations about graphic-techniques see left column))
Enstehungszeit / time of origin:
1912
Größe/size (in cm.) ca.:33,8x53,1
Preis Euro 225,00
Best.Nr./Order#: 061