Malerische An- und Aussichten aus der Umgebung von Dresden
Die hier angebotenen Ansichten sind Originale aus der Zeit zwischen 1800 und 1850. Jedes Stück ist ein Objekt von musealem Rang und hohem Sammlerwert. In der Goethezeit pflegten Besucher Dresdens Kupferstiche und Lithografien als beliebte Souvenirs zu erwerben, die Ansichten wurden in Sammlungen bewahrt und von Generation zu Generation weitergegeben.
Kritik von Th. Gell zu den 70 Malerischen An- und Aussichten von C.A. und Ludwig Richter, aus dem "Abendzeitlichen Wegweiser" Nr. 31 erschienen im Jahre 1821:
….............Es vereinen sich in diesen, mit Geist und Leben radierten Blättern, in bequemen Quartformat Wahrheit und Kunst, Anschaulichkeit und Wert. Sie bieten eine Reihenfolge der interessanten Punkte dar, wie sie schwerlich irgendeine Binnenstadt sich zu erfreuen haben wird, und sie sind sämtlich von den angenehmsten Standpunkten selbst aufgenommen. Man kann die Gegenstände, die oft ungemein zahlreich sind, bis ins kleinste Detail verfolgen und wird sie stets wahr und in der treuesten Nachschrift der Natur finden. Denn dies ist neben dem Fleiße, in dem alles ausgeführt ist, zugleich ein Grundvorzug dieser kleinen Blätter, die sie vor anderen, die ähnliche Gegenden wiedergeben, voraushaben, und wodurch sie gleichsam topographischen Wert neben dem der Kunst erhalten und für die Erinnerung dem, der diese Gegenden selbst beschaute höchst schätzbar werden. Sehr viele davon sind zum Behufe dieses Werkes ganz nach neuen Aufnahmen gearbeitet, andere aus früheren Zeichnungen verbessert, alle nochmals genau durchgegangen. Noch müssen wir aber mit besonderem Labe den Fleiß, die gute Wahl und die Sorgfalt der beiden Künstler in den Staffagen ihrer Landschaften gedenken. Es würde zu weit führen, sie alle anzugeben, aber verschweigen können wir es nicht, wie geistreich sie hier fast durchgehends gewählt haben und wie bald eine Prozession, bald ein Leichenzug, bald ein frohes Fest, bald ein einsamer Wanderer, bald ein frommer Beter, bald heitere Reisende, bald Herden, bald schönes Wild, bald irgend ein anderer, stets dem Orte und den Umgebungen vollkommen angemessener Gegenstand uns begegnet.................
Zur Technik: Die haarfeinen Umrisse der von Dresdner Künstlern auf Wanderungen in und um Dresden entstandenen Zeichnungen wurden auf eine Kupferplatte übertragen und als Radierung von Hand einzeln abgezogen . Dann wurden die Blätter sorgfältig aquarelliert. Zwar gab der Künstler die Farben vor, in den kleinen Details hatten die Koloristen jedoch freie Hand. Somit ist jedes entstandene Exemplar ein Original mit individuellem Kolorit. Hier als Beispiel der Ansicht „Dresden Briesnitz, Einsiedels Collonade, im Hintergrund Dresden“ , die uns als unkolorierte Radierung, also im Zustand direkt nach dem Druck vorliegt und als fertig aquarelliertes Blatt. Man sieht, mit welcher Sorgfalt und Liebe die kleinen Kunstwerke geschaffen wurden.
Geschaffen wurden die kleinen Kunstwerke von den damals bekanntesten sächsischen Künstlern wie Ludwig Richter, seinen Malerfreunden und anderen Meistern vergangener Jahrhunderte.
Vergleichbare Raritäten können Sie im Dresdner Kupferstichkabinett und im Stadtmuseum bewundern. Hier haben Sie die seltene Möglichkeit, solch ein Kunstobjekt für sich selbst oder als kostbares Geschenk zu erwerben. Außer der Freude an der künstlerischen Arbeit vergangener Zeiten erwerben Sie die Sicherheit einer stetigen Wertsteigerung !
Mit einem Echtheitszertifikat garantiert die Galerie Saxonia, München -bis 1974 in Dresden als Kunsthandlung NOVA bekannt- auf Wunsch für die Originalität jedes einzelnen Stückes.
Der künstlerischen Entdeckung der Sächsischen Schweiz Ende des 18. Jahrhunderts durch den Malerkreis um den Schweizer Adrian Zingg folgte Anfang des 19. Jahrunderts der Tourismus. Zu Reisen in die sächsische Residenz gehörte ein Ausflug in die wildromatische Sächsische Schweiz. Gleichzeitig setzte auch eine große Nachfrage nach Abbildungen dieser Gegend ein, als Reisemitbringsel oder um Interessenten in entfernten Ländern dieses "kleine Salongebirge unweit Dresdens" nahezubringen. Dresdner Kunsthändler der damaligen Zeit wie Arnold, Rittner, Beger, Meser, Morasch und andere beauftragten Dresdner Künstler, Zeichnungen und Stiche mit Motiven aus Dresdens Umgebung und dem Elbsandsteingebirge zu schaffen. Insbesondere im Kreis um den jungen Ludwig Richter und um dessen Vater entstanden so eine Fülle herrlicher Bilder. Einige wenige haben die fast zwei Jahrhunderte überlebt. Die Galerie Saxonia hat jahrelang in der ganzen Welt diese kleinen Kunstwerke zusammengetragen.
Ludwig Richter, der Meister der volkstümlichen Buchillustration, romantischer Maler und Zeichner, begann 16jährig sein künstlerisches Werk mit Landschaftsdarstellungen aus der Dresdner Umgebung, die er zusammen mit seinem Vater, C.A.Richter, schuf. Zwischen 1819 und 1823 entstanden über 100 Stiche mit sächsischen Ansichten.
Seit 1816 durchwanderte der junge Ludwig Richter, zusammen mit seinem Vater, manchmal auch zusammen mit der Familie des Dresdner Kunsthändlers und Verlegers Arnold die Umgebung Dresdens, insbesondere die Sächsische Schweiz. Auf einigen der Ansichten sind Familienmitglieder als Staffagefiguren abgebildet. Die auf diesen Wanderungen entstandenen Skizzen wurden zu den Radierfolgen: "70 Mahlerische Ansichten der Umgegend von Dresden", "30 mahlerische An- und Aussichten von Dresden und den nächsten Umgebungen" und "30 Ansichten der Sächsischen Schweiz" verwendet, die zwischen 1820 und 1823 bei Arnold erschienen. und vornehmlich an Besucher Dresdens verkauft wurde. Eine Folge kostete damals 2 Taler 12 Groschen, ein einzelnes koloriertes Blatt 8 Groschen.
Literatur: „Dresden in der Mitte des 19. Jahrhunderts“ Zentralantiquariat Leipzig 1975, Vorwort von Heinz Knobloch
„Mahlerische An- und Aussichten der Umgebung vob Dresden; Verlag Weidlich, Würzburg 1990