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Zwecker, Heinrich (1811-1858)
Das Hexlein
zu Johann Peter
Hebel
The little witch
by Johann Peter
Hebel
Wie ich so auf dem Schneidstuhl sitz,
Und lächelt freundlich Guten Tag,
Ich hintendrein und auf und fort;
Und seither schmeckt mir 's Essen nicht;
Und was ich schaff, gerät mir nit;
Ihr Angesicht war lieb und fein,
Nur einmal hab ich es gehört,
Wer späht mir nun mein Hexlein aus?
Ich wandre alle Dörfer aus;
(Johann Peter Hebel: Alemannische Gedichte. Reclam-Universalbibliothek 8294.
Hochdeutsche Übertragung von Richard Gäng.)
zum Zeitvertreibe Lichtspän' schnitz,
da geht ein Hexlein frohgemut
vorbei und fragt: »Haut 's Messer gut?«
und wie ich schau und wie ich sag:
»'s könnt bessergehn und Großen Dank«,
da wird das Herz mir plötzlich krank.
ich such es durch den ganzen Ort,
und wie ich ruf: »Du Hexlein, hör!«,
da gibt es keine Antwort mehr.
stell auf das köstlichste Gericht.
Wenn abends alles schläft schon lang,
hör ich der Uhren Stundenklang.
bei jedem Schritt und jedem Tritt
kommt mir das liebe Hexlein vor,
ich rede wie der reinste Tor.
ein Engel könnt' nicht schöner sein.
Es sagt mit einem freien Mut,
so lieb und süß: »Haut 's Messer gut?«
und dennoch hat es mich betört.
Ich seh an Hag und Busch den Rock,
und schon ist's über Stein und Stock.
Wer zeigt mir seiner Mutter Haus?
Ich gehe, was ich gehen kann;
wer weiß, so treff ich's doch noch an!
ich such und frag von Haus zu Haus;
und wird mir nicht mein Hexlein kund,
so werd ich eben nimmer g'sund.
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