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Koch, Josef Anton ((1768-1839),Rocca di S.
Stefano di Mezzo, e Canturano,

Koch, Josef Anton ((1768-1839)

Koch war ein österreichischer Bauernsohn, der sich seine frühesten künstlerischen Schritte selbst beibrachte. Eine erste Ausbildung erhielt er in Augsburg, wo er der Werkstatt des Bildhauers Ignaz Ingerl angehörte. Anlässlich seiner Firmung 1785 wurde er vom Fürstbischof von Augsburg, Clemens Wenzeslaus von Sachsen, mit einem Stipendium ausgestattet. Damit konnte er als Schüler die Hohe Carlsschule in Stuttgart besuchen, wo er eine umfassende künstlerische Ausbildung erhalten sollte. Jedoch sympathisierte Koch ab 1791 mit den Ideen der Französischen Revolution an, so dass er wegen „politischer Verdächtigkeit“ verhaftet und von der Schulleitung mit der Relegation bedroht wurde. Er kam der Sanktion zuvor und verließ die Schule ohne Abschluss. Koch schloss sich einem Kreis von Jakobinern an, erst in Straßburg und 1792 in Biel in der Schweiz. Seine langen Wanderungen durch die Alpentäler fanden in seinen späteren Landschaftsbildern ihren Niederschlag. 1794 war es Koch mit einem Stipendium seines Mäzens George Nott möglich, nach Italien bis nach Neapel zu reisen. Er besuchte 1795 Salerno und Paestum und ließ sich schließlich in Rom nieder, wo er bei dem deutschen Klassizisten Asmus Jakob Carstens studierte, an dessen Figurenkompositionen er sich in seinen eigenen Bildern anlehnte. Im Umkreis von Carstens begegnete Koch u. a. auch dem dänischen Bildhauer Bertel Thorvaldsen, mit dem er sich befreundete. Seit 1797 betätigte er sich als Zeichner und Radierer und illustrierte Werke Homers und Shakespeares. Nach einem Aufenthalt in Wien (1812-1815) kehrte Koch nach Rom zurück und wurde zu einer der herausragenden Persönlichkeiten im Künstlerkreis der Lukasbrüder, die später unter der Bezeichnung Nazarener bekannt wurden. Dieser Kreis von jungen Künstlern, u.a. Peter von Cornelius, Joseph von Führich, Friedrich Overbeck, Franz Pforr, Wilhelm von Schadow, Julius Schnorr von Carolsfeld und Philipp Veit scharte sich bald um Koch und orientierte sich künstlerisch an ihm. Koch widmete sich auf Anregung des Malers Gottlieb Schick, den er von der Hohen Karlsschule her kannte, seit ca. 1803 zunehmend der Ölmalerei, worin er sich an den französischen Vorbildern Nicolas Poussin und Claude Lorrain orientierte. Ab 1803 begann Koch die nähere Umgebung Roms zu erkunden. Begleitet wurde er dabei von seinem Kollegen Johann Christian Reinhart. Friedrich Olivier und Franz Horny wandelten später auf denselben Spuren. 1806 heiratete Koch die gleichaltrige Cassandra Ranaldi. Mit ihr hatte er drei Kinder. Der berühmte Architekt des 19. Jahrhunderts Gaetano Koch ist ein Nachfahre Joseph Anton Kochs. Peter von Cornelius übertrug ihm Teile der Ausmalung des Casino Massimo (Villa Massimo), wo Koch von 1824 bis 1829 an einem Zyklus von Fresken zu Dantes "Göttlicher Komödie" arbeitete. Bis an sein Lebensende malte Koch, blieb aber trotz künstlerischer Anerkennung arm. Nur wenige Wochen vor seinem Tod setzte ihm Kaiser Ferdinand I. von Österreich eine großzügige Rente aus. Im Alter von 71 Jahren starb Joseph Anton Koch am 12. Januar 1839 im Palazzo Galoppi in der Nähe der Quattro Fontane. Seine letzte Ruhestätte fand er im Vatikan, auf dem Campo teutonico neben dem Petersdom. Joseph Anton Kochs Spätwerk ist gekennzeichnet durch die eigentümliche Verbindung figuraler Komposition mit großen Landschaftspanoramen. Die Flächen sind scharf konturiert und in klaren, leuchtenden Farben gehalten. Bei aller Detailgenauigkeit ruht das Schwergewicht auf der harmonischen Komposition der Alpen- und Toskana-Landschaften, wobei die idealisierende und mythisierende Absicht unverkennbar ist. Das 1805-1811 entstandene Bild Der Schmadribachfall (zweite Fassung in der Neuen Pinakothek, München) gilt in der Fachwelt als Beginn der Darstellung einer Gebirgslandschaft an sich; das Thema Landschaft wird bildwürdig und nicht bloß als Bildhintergrund verwendet. Es geht jedoch noch nicht um das genaue, topographisch richtige Festhalten der Natur, sondern es wird eine „Heroische Landschaft“ dargestellt, eine konflikfreie Welt, die Einheit von Natur und Mensch. Hinter diesem neuen Bildthema steht auch eine Neuorientierung der Gesellschaft, im 18. Jahrhundert wurde das Gebirge noch als etwas Bedrohliches angesehen, erst im 19. Jahrhundert begann der Alpentourismus

WEITERE INFORMATIONEN / MORE INFORMATION

Sabinergebirge bei Rom
Rocca di S. Stefano di Mezzo, e Canturano
S. Stefano di Mezzo, e Canturano

Originalradierung
Etching

(Nähere Erklärungen zu graphischen Techniken s. Leiste links)
(More about graphic-techniques see left column))


Enstehungszeit / time of origin: 1810
Größe/size (in cm.) ca.:16,5x22,5

 

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