Bereits 1828 wurde im Zuge bürgerlicher Umwälzung in Dresden der Sächsische Kunstverein gegründet. Auch in anderen Ländern Deutschlands bildeten sich im 19. Jahrhundert Kunstvereine, natürlich besonders in den großen Kunstzentren München, Düsseldorf, Wien und Berlin, aber auch in kleineren Orten wie die beachtliche "Kunsthütte Chemnitz". Die Kunstvereine waren Ausdruck für ein erstarkendes bürgerliches Gestaltungsinteresse gesellschaftlicher kultureller Angelegenheiten. Sie wollten als Bildungsvermittler zwischen Bürgern und Künstlern fungieren und als Ort der Information über Gegenwartskunst wirken. Der Sächsische Kunstverein orientierte sich anfänglich vor allem auf die Förderung "vaterländischer Kunst", also der sächsischen. Später erweiterte sich der Wirkungskreis auf Künstler auf ganz Deutschland und nach 1871 zielte das Interesse auch auf ausländische europäische Künstler. Die Gründung wie das gesamte Wirken des Sächsischen Kunstvereins ist eng verflochten mit der Geschichte der Dresdner (Königlichen) Kunstakademie. Die Geburtsstunde des Sächsischen Kunstvereins schlug am 7. April 1828 anläßlich des dreihundertjährigen Todestages Albrecht Dürers. Zu den Initiatoren gehörten: Heinrich Graf Vitzthum von Eckstädt (Generaldirektor der Kunstakademie), Karl August Böttiger (Leiter der Skulpturensammlung), mehrere Professoren der Akademie, so u.a. Claussen-Dahl und der Mäzen und Kunstpublizist Johann Gottlob von Quandt. Neben der zeitgenössischer Kunst und Künstler sollte sowohl ein Markt für die Werke bildender Künstler geschaffen als auch Kunstpolitik und Kunstpädagogik vermittelt werden. Ins Heute transportiert würde man sagen, ein Kommunikations-Netzwerk aufzubauen. Das fand durch Ausstellungen, Vorträge, Diskussionen und Versammlungen statt, in der man über aktuelle Themen der Kunst debattierte, wie z.B. über das skandalbegleitete romantische Gemälde Caspar David Friedrichs "Ein Kreuz im Gebirge". Auf eigenen Ausstellungen wurden Kunstwerke angekauft und diese dann unter den Mitgliedern am Jahresende verlost.

Vorher wurden davon Kupferstiche gefertigt, die als Jahresgabe jedem Mitglied vom Verein geschenkt wurden. Auch der sächsische König beteiligte sich mit 600 Taler Subvention an der Förderung sächsischer Künstler.

Der erste Vorsitzende J.G.v.Quandt konnte auch den geheimen Rat Johann Wolfgang von Goethe als Ehrenmitglied des Vereins gewinnen. Goethe war von allen wichtigen Fragen des Vereins informiert und gab als exzellenter Kunstkenner sein Urteil und Ratschlag bei vielen Entscheidungen. Natürlich gab es Kontroversen über ideale und wahre Kunst, z.B. stieß der Leipziger Kaufmann Quandt, ein vermögender Kunstsammler mit hohem künstlerischem Anspruch, mit seiner offenen Ankaufspolitik auf Widerspruch des leitenden "Comitees" und der Mitgliedschaft, die gefälligere Kunstwerke bevorzugten, welche als Schmuck und Privatbesitz eher die bürgerlichen Villen zierten. Versammlungsort des Vereins war mit einigen Unterbrechungen ein Saal der Kunstakademie, die sogenannte "Albina" auf der Brühlschen Terrasse. Die Nähe zur Akademie für Bildende Künste war selbstverständlich eine der Hauptvoraussetzungen zum Funktionieren der Kommunikation zwischen Künstlern und Förderern. 1833 - 1842 leitete den Kunstverein der angesehene Arzt (Prof. für Geburtenhilfe) und Maler Carl Gustav Carus. Die Mitgliederzahl wuchs in diesen Jahren auf 1900 Mitglieder. Im Zuge des wachsenden Nationalgedankens nach den napoleonischen Befreiungskriegen erreichte Carus 1835 eine Statutenänderung, wonach nicht nur sächsische, sondern die "deutschen Künstler aus allen Landen Aufmunterung" durch den Sächsischen Kunstverein erfahren sollten. Inzwischen gab es mehrere Mitgliedergruppen des Vereins auch außerhalb Sachsen und sogar jenseits deutscher Grenzen. Die Beziehungen zwischen den einzelnen Kunstvereinen innerhalb Deutschlands gestalteten sich lebhaft. Die Kunstvereinsvorstände verständigten sich z.B. auf die Etablierung von zyklisch die verschiedenen Vereine durchlaufenden Wanderausstellungen durch Auftragswerke in klassizistisch-akademisch orientierter Historienmalerei. Neben heute vergessenen Künstlern finden sich in den Ausstellungen und Verlosungen des Sächsischen Kunstvereins immer wieder Namen mit bleibenden Gewicht in der Kunstgeschichte: Caspar David Friedrich, Ludwig Richter, Ferdinand von Rayski, Clausen-Dahl, Kersting, aber auch Croll, Crola, Kummer, Leypold, Sparmann, Oehme. Auch Carus hatte sich wie Quandt dem Ziel verschrieben, qualitätsvolle Kunst zu fördern. Im Rechenschaftsbericht für 1834 erklärte er: "Nicht eine Unterstützungs- und Pensionsanstalt einzelner in mittelmäßiger Höhe sich haltender Talente, sondern eine Vereinigung zu sein, um zu höhern und großartigern Leistungen in der Kunst, jüngere Geister anzuregen und zu befähigen" sei das Bestreben des Sächsischen Kunstvereins. In der kurzen fruchtbaren Zeit des Vormärz wirkten in Dresden einige hervorragende Künstlerpersönlichkeiten, die auch den Sächsischen Kunstverein mit ihrer Arbeit bereicherten, so z.B. Ernst Rietschel, Richard Wagner, Robert Schumann, Gottfried Semper und Karl Gutzkow. Das Dresden der Romantik wurde mit seinen literarischen Salons und Cafés zu einem geistigen Zentrum der demokratisch gesonnenen Intellektuellen und Künstler.